Interaktive Displays von Sharp/NEC & die Grundlagen ihrer Touch-Technologien
Touch ist nicht gleich Touch. Auch wenn sich die derzeitigen Marktangebote auf den ersten Blick ähneln, funktioniert jede Technologie etwas anders und bietet ihre ganz eigenen Vorteile. Um den Kundenanforderungen in verschiedensten Anwendungsszenarien gerecht zu werden, umfasst das Portfolio von Sharp/NEC eine breite Auswahl an interaktiven Displays mit unterschiedlichen Technologien.
Einen gemeinsamen Nenner gibt es allerdings: Durch die vollflächig transparente Verklebung von Display, Touchsensor und Deckglas wird der sogenannte Parallaxe-Effekt minimiert. Dieser beschreibt das Phänomen, dass sich mit dem Betrachtungswinkel auch der Brechungswinkel der einfallenden Lichtstrahlen ändert und so der Eindruck entsteht, der Kontaktpunkt auf dem Deckglas würde vom tatsächlichen Punkt auf dem LCD-Display abweichen – je geringer dieser Effekt, desto präziser und natürlicher das Schreibgefühl.
In diesem Blog stellen wir die verschiedenen Touch-Technologien vor, die in den interaktiven Displays von Sharp/NEC zum Einsatz kommen.
Infrarot-Touch-Technologie (IR)
Touch Displays mit Infrarot-Technologie sind an je einer vertikalen und einer horizontalen Rahmenseite mit LEDs ausgestattet, die IR-Strahlen aussenden. So entsteht ein Lichtgitter, das die gesamte Displayoberfläche bedeckt, aber für das bloße Auge unsichtbar bleibt. An den jeweils gegenüberliegenden Seiten befinden sich Fotodetektoren.
Wenn nun ein Objekt (z. B. ein Finger oder ein Stift) die Oberfläche berührt und so die Lichtstrahlen unterbricht, können die Fotodetektoren die genaue Kontaktposition ermitteln und das Signal für die damit verbundene Aktion weiterleiten.
Pro und Kontra von Infrarot-Touch-Technologie (IR)
Pro | Kontra |
---|---|
Hellere und schärfere Bildqualität, da keine Sensoren auf dem Glas selbst angebracht werden müssen | Feste Verunreinigungen, bewegliche Flüssigkeiten oder Fremdkörper können die Berührungsposition verfälschen und gesamte Displaybereiche unbrauchbar machen, wenn sie nicht vollständig entfernt werden |
Uneingeschränkte Funktionalität selbst bei Kratzern und sonstigen Verschleißerscheinungen auf dem Deckglas | Der Abstand zwischen den Lichtstrahlen beschränkt die Berührungspräzision und die Auswahl der Stiftbreite |
Das Display lässt sich mit bloßem oder behandschuhtem Finger sowie mit einem Eingabestift bedienen | Mögliche Touch-Parallaxe oder unbeabsichtigte Touch-Reaktion, da sich das Lichtgitter knapp über der eigentlichen Bedienoberfläche befindet |
Gestochen scharfe Bilder, da das Display weder mehrere Schichten noch Strukturelemente erfordert | LEDs und Detektoren erfordern zwingend Ausführung mit Rahmen |
Kostengünstigste Touch-Technologie | Neben hellem Umgebungslicht können auch andere IR-basierte interaktive Displays in der Nähe die Touch-Funktionalität beeinträchtigen |
Einfache Skalierbarkeit auf große Displays |
Die budgetschonende Lösung eignet sich optimal für den Einsatz im Bildungsbereich, in Meetingräumen von großen Unternehmen und bei Signage-Anwendungen.
Zu unserem Portfolio an Displays mit Infrarot-Touch-Technologie zählen die
Advanced IR (PrecisionTouch)
Bei Advanced IR handelt es sich um verschiedene Weiterentwicklungen der grundlegenden Infrarot-Touch-Technologie. Einige namhafte Hersteller haben bereits ihre eigenen optimierten Versionen am Markt eingeführt. Sharp/NEC bildet dabei keine Ausnahme – unsere Technologie heißt PrecisionTouch.
Wie bei der herkömmlichen Infrarot-Touch-Technologie befinden sich auch bei PrecisionTouch mehrere LEDs und Detektoren im Displayrahmen. Der wesentliche Unterschied besteht jedoch darin, dass jeder einzelne Lichtstrahl von mehreren Detektoren gleichzeitig wahrgenommen wird und die Berührungspunkte so deutlich präziser erkannt werden. Durch den verringerten Abstand zwischen Lichtgitter und Deckglas erhöht sich zudem auch die Reaktionsgenauigkeit.
Pro und Kontra von Advanced IR
Pro | Kontra |
---|---|
Hellere und schärfere Bildqualität, da keine Sensoren auf dem Glas selbst angebracht werden müssen | Feste Verunreinigungen, bewegliche Flüssigkeiten oder Fremdkörper können die Berührungsposition verfälschen und gesamte Displaybereiche unbrauchbar machen, wenn sie nicht vollständig entfernt werden |
Uneingeschränkte Funktionalität selbst bei Kratzern und sonstigen Verschleißerscheinungen auf dem Deckglas | Der Abstand zwischen den Lichtstrahlen beschränkt die Berührungspräzision und die Auswahl der Stiftbreite |
Das Display lässt sich mit bloßem oder behandschuhtem Finger sowie mit einem Eingabestift bedienen (Stärke 2 mm) | Mögliche Touch-Parallaxe oder unbeabsichtigte Touch-Reaktion, da sich das Lichtgitter knapp über der eigentlichen Bedienoberfläche befindet |
Gestochen scharfe Bilder, da das Display weder mehrere Schichten noch Strukturelemente erfordert | LEDs und Detektoren erfordern zwingend Ausführung mit Rahmen |
Kosteneffizienter als InGlass- oder PCAP-Technologie | Neben hellem Umgebungslicht können auch andere IR-basierte interaktive Displays in der Nähe die Touch-Funktionalität beeinträchtigen |
Einfache Skalierbarkeit auf große Displays | |
Erkennt den Unterschied zwischen Schreiben mit einem dünnen Stift, Antippen mit dem Finger und Wegwischen mit der Handfläche (z. B. Windows Ink) |
Die Lösung eignet sich optimal für den Einsatz in Meetingräumen von kleinen und mittleren Unternehmen.
Die Advanced IR-Technologie (PrecisionTouch) bieten wir in der
InGlassTM Touch
InGlass™ ist eine Entwicklung von FlatFrog, einem innovativen Technologieanbieter aus Schweden.
Bei dieser Weiterentwicklung der IR-Technologie befinden sich lichtemittierende und lichtabsorbierende Sensoren im gesamten Displayrahmen. Diese erzeugen unmittelbar über der Bedienoberfläche einen Lichtvorhang, der von proprietären Algorithmen abgetastet wird. So wird selbst die kleinste Finger- oder Stiftberührung sofort erkannt und ihre genaue Position in Echtzeit bestimmt – für eine verzögerungsfreie Bedienung.
Pro und Kontra von InGlass™ Touch
Pro | Kontra |
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Hellere und schärfere Bildqualität, da keine Sensoren auf dem Glas selbst angebracht werden müssen | Kostenintensiver als IR- oder Advanced IR-Technologie |
Uneingeschränkte Funktionalität selbst bei Kratzern und sonstigen Verschleißerscheinungen auf dem Deckglas | Erfordert im Vergleich zur PCAP-Technologie einen sehr schmalen Rahmen |
Das Display lässt sich mit bloßem oder behandschuhtem Finger sowie mit einem Eingabestift bedienen (Stärke 2 mm) | |
Erkennt den Unterschied zwischen Schreiben mit einem dünnen Stift, Antippen mit dem Finger und Wegwischen mit der Handfläche (z. B. Windows Ink) | |
Schlankeres Rahmendesign als bei IR- oder Advanced IR-Technologie | |
Natürlicheres „Pen-on-Paper“-Schreibgefühl als bei anderen Technologien | |
Selbst bei Installationen aus mehreren Displays nebeneinander treten keine Funktionsbeeinträchtigungen auf |
Die Lösung eignet sich ideal für den Einsatz in Premiumbereichen wie Meeting- und Konferenzräumen von großen Unternehmen.
Zu unserem Portfolio an Displays mit InGlass Touch-Technologie zählen
PCAP (Projected Capacitive) Touch
Im Gegensatz zu IR-basierten Technologien liegt das Geheimnis von PCAP Touch unter dem Displayglas.
Sofern das Schreibgerät stromdurchlässig ist – wie ein Finger oder ein spezieller passiver oder aktiver Stift –, erfassen leitfähige Sensoren unterhalb der Glasoberfläche bei Berührung eine Veränderung des Stromflusses an der entsprechenden Stelle.
Pro und Kontra von PCAP Touch
Pro | Kontra |
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Keine Funktionsbeeinträchtigungen durch Verunreinigungen und bewegliche Flüssigkeiten auf der Touch-Oberfläche | Unterstützt nur die Bedienung mit bloßen Fingern, dünnen Latexhandschuhen und leitfähigen Stiften |
Schnellere Reaktionszeit als bei anderen Technologien | Tiefe Kratzer können die Funktionalität im beschädigten Bereich beeinträchtigen |
Unterstützung von bis zu 100 Berührungspunkten | Ghosting-Effekte infolge statischer Aufladung können dazu führen, dass sich das Display nicht mehr (richtig) bedienen lässt |
Flächenbündiges, reinigungsfreundliches und rahmenloses Design | Natürliches Schreibgefühl nur mit aktiven Stiften möglich |
Kostenintensiver als IR-basierte Technologien |
Die Lösung eignet sich optimal für den Einsatz im Premiumsegment, z. B. in interaktiven Signage-Anwendungen (inkl. Touch-Tische) und Huddle Spaces.