So stehen die Signage-Sterne für 2022
von Ian Barnard, Senior Vice President Marketing und Product Management bei Sharp NEC Display Solutions Europe
Das vergangene Jahr hat die Welt gründlich auf den Kopf gestellt, und so manch einer fühlt sich noch gar nicht bereit, nach vorne zu schauen. Dabei ist das neue Jahr sehr vielversprechend: Einige Entwicklungen, die uns seit Längerem begleiten, werden anfangen Früchte zu tragen und in ihrer Tragweite Einfluss auf zahlreiche Sektoren haben. Als gemeinsamen Nenner lässt sich die Technologie ausmachen, die ihnen Vorschub leistet. Nicht wenige der großen Themen werden in ihrer weiteren Entwicklung davon abhängen, wie die einzelnen Sektoren im Jahr 2022 Signage- und Display-Technologien einsetzen.
Nachhaltigkeit
Schon seit Langem zählt Nachhaltigkeit zu den Zielen vieler Unternehmen. Doch was bislang oftmals noch eine optionale Image-Maßnahme war, wird aus mehreren Gründen zunehmend ein harter Erfolgsfaktor. Sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereich bevorzugen Käufer nachhaltige Produkte. Besonders im Signage-Bereich hat dies ganz einfach auch wirtschaftliche Gründe. Hier gibt es im Wesentlichen zwei Stellschrauben für Nachhaltigkeit.
Das ist zum einen natürlich das Anwendungsszenario. Der Aufschwung der Signage-Technologien ist je nach Sektor unterschiedlich stark ausgeprägt und ersetzt insbesondere verbrauchsintensive Kommunikationsmittel. In Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen lässt sich mit Signage-Technologie alles von Wegweisern aus Papier bis hin zu lebensgroßen Werbefiguren aus Karton ersetzen. Auf lange Sicht sparen digitale Medien hier nicht nur Material ein, sondern auch Zeit und Kosten.
Wo sich die Signage-Technologie ihren Platz schon erobert hat, entscheidet vor allem das Produktdesign darüber, wie nachhaltig sie ist. Bei Sharp/NEC setzen wir auf Recycling, Wiederverwendung und sparsamen Verbrauch. Die Displays von Sharp/NEC bestehen aus recyclingfähigen Materialien. Das Metall in unseren Rahmen beispielsweise lässt sich zu 100 Prozent wieder dem Produktionszyklus zuführen. Wiederverwendung bedeutet nicht nur, dass Bauteile erneut in den Produktionszyklus eingehen. Auch die Produkte können sich anpassen. Dank unseres modularen Designs müssen Displays nicht entsorgt werden, wenn sich die Anforderungen ändern, sondern lassen sich entsprechend aufrüsten. Zusammen sorgen diese Ansätze für eine lange Lebensdauer unserer Produkte und Bauteile, sodass die verwendeten Ressourcen sich über einen längeren Zeitraum amortisieren.
Das Umweltbewusstsein in unserer Gesellschaft wird im neuen Jahr weiter zunehmen, und die Verbraucher werden sich kritisch damit auseinandersetzen, ob ein Unternehmen wirklich nachhaltig agiert oder sich beispielsweise durch Greenwashing nur diesen Anstrich gibt. In den unterschiedlichen Sektoren wird sich dieses Bewusstsein ganz unterschiedlich äußern, doch der Einsatz von Signage-Technologie und Design-Entscheidungen werden eine prägnante Rolle spielen.
Hybride Teams
Noch mehr als 2020 wird uns 2021 als das Jahr im Gedächtnis bleiben, das unser Arbeiten grundlegend verändert hat. Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie 2020 mussten Unternehmen rund um den Globus von heute auf morgen die Voraussetzungen für das Arbeiten von zu Hause schaffen. 2021 hat sich dann schließlich manifestiert, dass Remote-Arbeitsmodelle ein fester Bestandteil unserer Arbeitswelt bleiben werden. Natürlich spielen hier die Unwägbarkeiten rund um die Corona-Pandemie eine wichtige Rolle, so mussten Weltkonzerne wie Microsoft, Google oder Uber ihre Homeoffice-Modelle immer wieder verlängern. Doch ungleich stärker wird diese Entwicklung von den Arbeitnehmern selbst vorangetrieben.
Die Menschen möchten die Ausgestaltung ihrer beruflichen Tätigkeit stärker in die eigene Hand nehmen, und der zunehmende Arbeitskräftemangel stärkt ihre Position. Stellenbörsen wie ZipRecruiter beobachten, dass Arbeitgeber attraktive Sonderleistungen bieten, um neue Mitarbeiter anzuwerben, gleichzeitig steigt die Fluktuation am Stellenmarkt sprunghaft an1. Eine ganze Generation von Führungskräften, die bislang aus dem Vollen schöpfen konnte, muss angesichts dieser Verknappung von Arbeitskräften neue Führungskompetenzen erwerben, wie die NY Times kürzlich berichtete2. Flexibilität ist einer der wichtigsten Vorteile, mit denen Unternehmen neue Mitarbeiter für sich gewinnen können.
Diese Flexibilität können die Unternehmen im Jahr 2022 durch Remote-Arbeitsmodelle und hybride Teams unter Beweis stellen. Für die Ausgestaltung in der Praxis gibt es unzählige Möglichkeiten. Im neuen Sharp/NEC Whitepaper über hybrides Arbeiten gehen wir ausführlich darauf ein: Sharp/NEC Whitepaper über hybrides Arbeiten. Collaboration-Displays bieten die gesamte Palette an Tools, die hybride Teams für eine effiziente Zusammenarbeit benötigen. Besonders wichtig für verteilte Teams ist eine reibungslose Kommunikation, damit durch nicht vor Ort tätige Kollegen keine Beeinträchtigungen entstehen. Größere Collaboration-Displays übertragen Videokonferenzen gestochen scharf, damit auch bei virtuellen Besprechungen die nonverbale Kommunikation durch Mimik und Gestik nicht auf der Strecke bleibt.
Wenn in diesem Jahr hybride Arbeitsmodelle etabliert werden, wird den Unternehmen besonders daran gelegen sein, dass die Zusammenarbeit effizient bleibt und sich alle Mitarbeiter eingebunden und zugehörig fühlen. High-Definition-Displays tragen dazu bei, dass Videokonferenzen produktiv ablaufen. Und auch als Instrument, um der Unternehmenskultur und dem Gemeinschaftssinn ein Gesicht zu geben, leisten sie wertvolle Dienste und lassen das Büro einen Wohlfühlort für die Mitarbeiter bleiben.
Datengestützte Nutzung
Diese Entwicklung hat im letzten Jahr eine abrupte Kehrtwende erfahren. Jahrelang haben Unternehmen ihre Daten immer intensiver für die Steuerung ihrer Inhalte genutzt. Doch im vergangenen Jahr hat das Thema Datenschutz stark an Bedeutung gewonnen. In Europa hat die Datenschutzgrundverordnung die Nutzung personalisierter Daten in den Fokus genommen. Selbst Facebook, dem ein sehr nachlässiger Umgang mit den Daten seiner Nutzung nachgewiesen wurde, hat seine Gesichtserkennungssoftware aus Datenschutzgründen eingestellt3.
Im neuen Jahr wird die Herausforderung darin liegen, ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz persönlicher Daten und der optimierten Nutzung von Daten herzustellen. Für Branchen wie den Einzelhandel, das Gastgewerbe und den Unterhaltungssektor kann Signage eine Lösung sein, die Daten aggregiert verwendet. Ein gutes Beispiel ist das Entrance Flow Management von Sharp/NEC, das mithilfe integrierter Sensoren zwar die Bewegungen einzelner Personen registriert, aber keine persönlichen Merkmale damit verknüpft. Das bedeutet, dass die Content-Wiedergabe an Bewegungen gebunden ist und das Display den Besucherverkehr aufzeichnet.
Denken wir an ein großes Kaufhaus mit mehreren Ausgängen und Knotenpunkten. Ein datengestütztes System wie das Entrance Flow Management kann sicherstellen, dass die Kunden beim Betreten bestimmte Informationen sehen, seien es aktuelle Angebote oder die geltenden Gesundheitsschutzmaßnahmen. Gleichzeitig zeigt das System auf, welchen Weg die Kunden bevorzugt nehmen und wo sich eventuell Ansammlungen bilden. Auf dieser Grundlage können die Verantwortlichen für jede Etappe der Customer Journey den am besten geeigneten Content festlegen oder herausfinden, wo es Engstellen im Geschäft gibt. Das Kaufhaus profitiert also maximal von seiner Signage-Lösung, ohne den Schutz persönlicher Kundendaten zu kompromittieren.
Öffentlicher Raum
Die Pandemie hat Städte vor die Frage gestellt, wie der öffentliche Raum bestmöglich genutzt werden kann. In Zeiten von Beschränkungen und Lockdowns kam dem öffentlichen Raum plötzlich eine immense Bedeutung zu. In Europa machen öffentliche Flächen nur zwei bis 15 Prozent der Stadtgebiete aus. Diese Flächen möchten Städteplaner und Behörden bestmöglich nutzen. Eine weitere Herausforderung sind die Bestrebungen, den Personentransport möglich emissionsarm zu gestalten. Hier können intelligente IoT-Systeme sowie Dezentralisierungsmaßnahmen einen wichtigen Beitrag leisten. So sieht das Konzept der 15-Minuten-Stadt vor, dass sämtliche städtischen Infrastrukturen lokal verfügbar sind5.
Bei der Bewältigung dieser Herausforderungen können Signage-Technologien im öffentlichen Raum helfen. Sie können Besuchern ihren Weg durch die Stadt weisen und Bürger über aktuelle Veranstaltungen oder Vorschriften informieren. Lokalen Geschäften dienen sie als Medium, um Besucher zu informieren und zu unterhalten, während sie im öffentlichen Nahverkehr zur Fahrgastinformation genutzt werden. In jedem Fall muss das Signage-System wetterfest und einfach zu bedienen sein.
Signage ist also ein mächtiges Instrument in der Städteplanung, sofern die Botschaften zuverlässig ankommen. Sie müssen auch bei hellem Umgebungslicht gut lesbar sein, und das Gehäuse und das Belüftungssystem müssen die technischen Komponenten jederzeit vor Regen, Schnee und Staub schützen. Das Content-Management-System muss einfach zu bedienen sein, damit der Content jederzeit schnell und unkompliziert aktualisiert werden kann.
Die Signage-Schlüsselthemen für 2022 lauten also: mehr Nachhaltigkeit, bessere Rahmenbedingungen für hybride Teams, datengestütze Nutzung und Bereitstellung im öffentlichen Raum. Mit langlebigen, zuverlässigen und bedienfreundlichen Lösungen können wir das Beste aus dem neuen Signage-Jahr machen. Wir unterstützen Sie gerne!
1)www.nytimes.com/2021/11/03/business/jobs-workers-economy.html 2)www.nytimes.com/2021/06/05/upshot/jobs-rising-wages.html 3)www.washingtonpost.com/technology/2021/11/02/facebook-ends-facial-recognition/ 4)urban.jrc.ec.europa.eu/thefutureofcities/space-and-the-city#the-chapter 5)www2.deloitte.com/xe/en/insights/industry/public-sector/future-of-cities.html